Café Friedenswege in Wittenberg

Das Café Friedenswege ist ein Projekt der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Evangelischen Kirche in Deutschland (KfF) am „Tor der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung“ im Rahmen der Weltausstellung Reformation in Lutherstadt Wittenberg (20.05.-12.09.17). Auf Bitte des EKD-Friedensbeauftragten hat die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) zusammen mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) und der Evangelischen Seelsorge in der Bundeswehr die Trägerschaft im Auftrag der KfF übernommen.

Inhaltliche Basis des Projektes ist insbesondere die kritische Stellungnahme des EKD-Friedensbeauftragten und des Evangelischen Militärbischofs „Am gerechten Frieden orientieren. Evangelische Perspektiven auf die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik. Eckpunkte zum Weißbuch 2016“ vom Oktober 2015, in der die Relevanz von Ziviler Konfliktbearbeitung und weltweiter Gerechtigkeit betont wird. Das Café verfolgt das pädagogische Ziel, die Besucher/innen anzuregen, sich mit Fragen des (weltweiten) Friedens und der Gerechtigkeit auseinanderzusetzen. Entsprechend erfolgte die Auswahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden.

Die AGDF steht innerhalb der Evangelischen Kirche im kritischen Dialog mit der Militärseelsorge, insofern sie sich als kirchliche Lobby für den militärischen Auftrag der Bundeswehr versteht. Die Militärseelsorgerinnen und -seelsorger sind Bundesbeamte und zugleich dem Auftrag ihrer Kirche verpflichtet, eine Struktur, die die AGDF kritisch sieht.

Zwischen Mitgliedsorganisationen der AGDF und der Militärseelsorge bestehen unvereinbare Positionen, die auch im Caféprojekt zum Ausdruck kommen müssen. Dem AGDF-Vorstand ist wichtig, dass die pazifistisch-prophetische Position im Café pointiert dar- und zur Diskussion gestellt wird und die jeweilige „Herkunft“ der dort Mitwirkenden für Besucher/Innen erkennbar ist. Hierdurch möchten wir Besucher/innen der Weltausstellung auch zur kritischen Auseinandersetzung über das Militär einladen.

Bonn, den 6. März 2017

f.d.R. Jan Gildemeister