PM - AGDF: Die Arbeit für den Frieden ist eine bleibende Aufgabe aus dem Reformationsjubiläum

Beim Reformationsjubiläum ist es nach Ansicht der AGDF-Vorsitzenden Christine Busch gelungen, die Freiheit eines Christenmenschen, die Verantwortung in Kirche und Gesellschaft, aber auch  ökumenische Verbundenheit in versöhnter Verschiedenheit neu zu entfalten. Eine bleibende und auch zu verstärkende Aufgabe ist nach Ansicht der AGDF-Vorsitzenden die weitere Arbeit für den Frieden.
Die 14 Impulse, die die AGDF im Jahr des Reformationsjubiläums immer wieder herausgegeben hatte, seien dabei wichtige Anregungen, ist Christine Busch überzeugt. „Die Impulse sind hochspannend, und sie sprechen Aspekte an, die in dieser Form bei den Feierlichkeiten und Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum zu kurz kamen oder sogar ganz fehlten“, betont sie. Ein wichtiger Aspekt ist dabei für die AGDF-Vorsitzende die geschichtliche Aufarbeitung des Umgangs der Reformatoren und der evangelischen Kirche mit der Täuferbewegung. „Die Abkehr von deren Verdammung ist längst überfällig“, betont Christine Busch. Dazu gehöre eine baldige Revision des Artikels 16 der lutherischen Bekenntnisschrift Confessio Augustana, in welchem die „Wiedertäufer“ und auch die Pazifisten verdammt werden. „In mehreren AGDF-Impulsen haben Vertreter der historischen Friedenskirchen, aber auch ein so renommierter evangelischer Theologe wie Jürgen Moltmann, im Jahr des Reformationsjubiläums auf dieses Versäumnis hingewiesen und die evangelische Kirche nachdrücklich aufgefordert, sich diesen Fragen endlich zu stellen“, so die AGDF-Vorsitzende.
Doch auch andere Fragen hätten in den Impulsen der AGDF zum Reformationsjubiläum eine bedeutende Rolle gespielt, gibt Christine Busch weiter zu bedenken. „Da ging es um Martin Luther und die Friedensfrage, um die katholische Kirche und die Gewaltfreiheit, den in Vergessenheit geratenen Thesenanschlag von Martin Luther King im Schwarzenghetto von Chicago oder das Umschmieden eines Schwertes in eine Pflugschar in Wittenberg und die Notwendigkeit interreligiöser Friedensarbeit“, meint die AGDF-Vorsitzende. Dankbar seien zudem die wichtigen Beiträge gerade kleinerer Freikirchen wie der Siebenten-Tags-Adventisten zum Reformationsjubiläum aufgenommen worden.
Die AGDF hatte im Jahr des Reformationsjubiläum unter dem Motto „Reformation heute – Gewalt absagen und Frieden wagen“ namhafte Theologinnen und Theologen oder Vertreterinnen und Vertreter von Friedensverbänden gebeten, eigene Impulse zum Reformationsjubiläum zu formulieren und sich dabei auch kritisch mit der Reformationsgeschichte auseinanderzusetzen. 14 Beiträge wurden dabei in einem Jahr veröffentlicht.
„Wir wollten auf diese Weise der Frage nachgehen, wie wir es schaffen können, gerade auch im Blick auf das Reformationsgedenken eine Kirche des gerechten Friedens zu werden und die Gewaltfreiheit zu stärken“, unterstreicht Horst Scheffler, der frühere AGDF-Vorsitzende. Unter seinem Vorsitz hatte die AGDF diese Aktion am Reformationstag 2016 gestartet. „Nicht mit Gewalt, sondern durch das Wort lautete das Motto der frühen Reformationsbewegung. Doch diese gewaltfreie Sicht wurde leider nicht lange durchgehalten“, so Scheffler. Darum sei es wichtig, diese gewaltfreien Anfänge der Reformation wieder in Erinnerung zu rufen, sich der historischen Fehler zu stellen und zu überlegen, welche Herausforderungen dies für die heutige evangelische Kirche bedeuten würden, erläutert der ehemalige AGDF-Vorsitzende.
In den vergangenen Jahren haben sich viele Landeskirchen in der EKD auf den Weg gemacht, zu überlegen, wie sie eine „Kirche des gerechten Friedens“ werden können. Die AGDF sei gerne bereit, hier die Kirchen in diesen Prozessen zu unterstützen. „Im nächsten Jahr wird unser Friedensverband 50 Jahre alt. Im Rahmen dieses Jubiläums wird die kirchliche und politische Friedensarbeit unserer Verbände im Mittelpunkt stehen.
Die Impulse dieses Reformationsjubiläums waren da ein guter Auftakt. Daran werden wir weiterarbeiten“, betont die AGDF-Vorsitzende Christine Busch.
Die 14 Impulse aus der AGDF zum Reformationsjubiläum finden sich auf der AGDF-Homepage www.friedensdienst.de zum Nachlesen.