Pressemitteilung zur Menschenkette für den Frieden in Stuttgart

Stuttgarter Friedenskette setzte ein deutliches Zeichen des Friedens
Ein deutliches Zeichen des Friedens setzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in  Stuttgart am Kirchentagssamstag um 5 vor 12 Uhr mit einer rund viertelstündigen Menschenkette quer durch die Innenstadt. „Es war ein  deutliches Signal, damit Deutschland seiner Verantwortung für den Frieden gerecht werden soll und damit die evangelische Kirche auf  dem Kirchentag in Stuttgart ein klares Friedensbekenntnis abgibt“, betonte Paul Russmann von „Ohne Rüstung leben“, einer der  Organisatoren der Friedenskette, die vom Zentrum Frieden an der Friedenskirche bis zum Mahmal für die Opfer des Nationalsozialismus auf dem Stauffenbergplatz in der Innenstadt reichte.
Auch wenn die Kette an manchen Stellen nicht geschlossen werden konnte, so nahmen doch viele Menschen daran teil, darunter die frühere EKD-Ratsvorsitzende und jetzige Botschafterin der EKD für das Luther-Jubiläum, Margot Käßmann, der Friedensbeauftragte des Rates der EKD und leitende Geistliche der Bremischen Evangelischen Kirche, Renke Brahms, sowie der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh, die sich in die Kette einreihten.
„Wir wollten mit dieser Menschenkette ein Zeichen des Friedens gegen die in Stuttgart ansässigen US-Kriegs-Kommandozentralen AFRICOM und EUCOM setzen. Denn von Stuttgart geht Krieg aus“, verdeutlichte Paul Russmann. Dass dies im offiziellen Programm des Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart keine Rolle spiele, stoße bei vielen auf Unverständnis, betonte er. „Der  Kirchentagspräsident hat Stuttgart zum Friedenskirchentag ausgerufen, doch das Thema Frieden gab es nur in unserem selbst organisierten und gut besuchten Zentrum Frieden an der Friedenskirche“, so Russmann. Dort sei über Friedensfragen diskutiert und nachgedacht worden. Er bedauerte, dass der Kirchentag versäumt habe, hier eine Chance zu nutzen und selbst ein deutliches Friedens-Signal von Stuttgart aus auszusenden.
Drei Forderungen erhoben die Teilnehmer der Menschenkette in Stuttgart. „Wir treten für ein Ende des Einsatzes von Kampfdrohnen ein, die von hier aus befehligt werden, wir fordern den Abzug der US-Atomwaffen aus Europa und die Schließung der beiden US-Kommandozentralen hier in Stuttgart“, verdeutlichte der Sprecher von „Ohne Rüstung leben“. Und Renke Brahms, der EKD-Friedensbeauftragte, meinte am Ende der Menschenkette: „Es ist an der Zeit, dass wir wieder für den Frieden auf die Straße gehen.“
Zu der Menschenkette für den Frieden hatten zahlreiche christliche Friedensorganisationen, darunter auch das Pfarramt für Friedensarbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) sowie das Friedensnetz Baden-Württemberg, die AnStifter, die DFG-VK sowie die Stuttgarter Kreisverbände der SPD, der Jusos und der Linken aufgerufen. Es war die größte Friedensaktion im Rahmen des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

Anhang: