Erklärung zum Markenschutz „Schwerter zu Pflugscharen“ für die Ökumenische FriedensDekade gegenüber kommerzieller und missbräuchlicher Nutzung

Das Gesprächsforum Ökumenische FriedensDekade hat die AGDF 2006 beauftragt, das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ zu schützen.

Vorangegangen waren Gespräche mit denjenigen, die das Symbol für die Friedensdekaden entworfen und grafisch umgesetzt haben (u.a. Harald Bretschneider, Hermann Misersky), die sich damit einverstanden zeigten bzw. das Vorgehen explizit begrüßten.

Das Symbol steht selbstverständlich weiterhin allen Engagierten zur Verfügung, es soll aus Sicht des Gesprächsforums sogar vielfältig in der Öffentlichkeit eingesetzt werden, allerdings mit zwei Einschränkungen. Der Markenschutz bietet die Möglichkeit rechtlich vorzugehen, wenn das Symbol genutzt wird

  1. von beispielsweise rechtsradikalen Kreisen in einen Zusammenhang gesetzt und/oder in einer Form, die der inhaltlichen Intention der „Erfinder“ des Symbols widersprechen bzw. nicht mit diesen übereinstimmen,
  2.  unerlaubt kommerziell.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass die Finanzierung der Arbeit des Gesprächsforums Ökumenische FriedensDekade – insbesondere die zur Verfügung-Stellung von Motto, Motiv und Arbeitsmaterialein für Kirchengemeinden und Gruppen zur jährlich in den 10 Tagen vor Buß- und Bettag stattfindenden Friedensdekade – auf den Verkauf der u.a. über die Website www.friedensdekade.de angebotenen Materialien angewiesen ist. Nur ein kleiner Teil der Kosten kann durch Spenden, Kollekten und kirchliche Zuschüsse abgedeckt werden.

Die Idee der ökumenischen Friedensdekade wurde in West- und Ostdeutschland erstmals im Jahr 1980 aufgenommen. Sowohl in der ehemaligen DDR als auch in der BRD entwickelten sich die Friedensdekade bzw. die Friedenswochen schnell zu einer ständig wiederkehrenden Einrichtung. Die in der BRD an der Organisation beteiligten christlich orientierten Gruppen bildeten die Trägergruppe „Ökumenische Dekade für Frieden in Gerechtigkeit“. Nach der friedlichen Revolution in der DDR und der sog. Wiedervereinigung beschlossen die Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und die Mitglieder der Trägergruppe „Ökumenische Dekade für Frieden in Gerechtigkeit“ 1992, ein „Gesprächsforum Ökumenische FriedensDekade“ für die gemeinsame Weiterführung zu bilden, mit denen die Initiativen in Ost und West zusammengeführt wurden. Von Anfang an war das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ das Kennzeichen der Friedensdekade in der DDR und wurde nach der Wende zum Symbol der ökumenischen Friedensdekade bzw. des Gesprächsforums Ökumenische FriedensDekade im vereinigten Deutschland.

Das Symbol Schwerter zu Pflugscharen wurde in der DDR als Aufnäher gedruckt und über den Zweck des Hinweises auf die Friedensdekade in Trägerschaft der evangelischen Jugendarbeit hinaus genutzt als Zeichen einer Vision vom (gewaltlosen) Frieden. Der Staat reagierte mit einem Verbot des Tragens und die Träger/innen des Aufnähers nahmen z.T. rigide Strafen auf sich. So wurde es auch zu einem Symbol für die Friedensbewegung in der DDR.

Die Vision von einem Frieden in Gerechtigkeit wach zu halten, ist Anliegen des Gesprächsforums. Daher besteht auch Einvernehmen, dass – wenn entsprechende Anfragen kommen – das Symbol „Schwerter zu Pflugscharen“ gerne vielfältig verwendet und (solange es eine nicht kommerzielle Nutzung ist) abgedruckt werden darf. Zugleich hat das Gesprächsforum beschlossen, kommerzielle Angebote von Produkten mit dem Symbol nicht zu dulden und gegen sie auch juristisch vorzugehen.

Zur Funktion der AGDF für die Friedensdekade: Der Dachverband führt zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft der Kirchen Deutschlands (ACK) die Geschäfte des seit dem Jahr 1992 bestehenden „Gesprächsforums Ökumenische FriedensDekade. Organisiert ist das Gesprächsforum mittlerweile im Ökumenische FriedensDekade e.V. mit Sitz in Buch.

 

Bonn, den 22. Mai 2017                                    Gez. Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF