„Wegbereiter des Friedensdienstes in Deutschland“ - AGDF erinnert an den 110. Geburtstag ihres ersten Vorsitzenden Wolfgang von Eichborn

Er gehört zu den wichtigen Wegbereitern des Friedensdienstes in Deutschland, er half mit, die Friedensdienste organisatorisch zu strukturieren und stark zu machen. Und er war eine der prägenden Persönlichkeiten der Friedensdienstbewegung in Deutschland: Wolfgang von Eichborn. Am 16. März wäre der erste Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) 110 Jahre alt geworden.

„Wolfgang von Eichborn gehört zu den Persönlichkeiten, ohne die es die AGDF nicht gegeben hätte“, betont Christine Busch, die heutige Vorsitzende der AGDF. Er habe sich schon früh dafür eingesetzt, dass die vielen Friedensdienste, die in Deutschland tätig waren, sich miteinander vernetzten und dann auch in der AGDF ein organisatorisches Dach fanden, wo sie miteinander kooperieren konnten, so Busch. Daher sei es fast schon selbstverständlich gewesen, dass Wolfgang von Eichborn dann auch der erste Vorsitzende dieses Dachverbandes wurde. Ein Amt, dass er bis 1977 ausübte.

„Wolfgang von Eichborn hat die Friedensdienste in Deutschland inhaltlich, institutionell und auch wissenschaftlich mitgestaltet“, unterstreicht Ulrich Frey, der ehemalige AGDF-Geschäftsführer, der viele Jahre gemeinsam mit Wolfgang von Eichborn die Arbeit des Friedensverbandes prägte. Von Eichborn habe wesentlich dazu beigetragen, die AGDF als ökumenisch ausgerichteten Verband im Bereich der EKD zu etablieren, betont Frey. In seinem unterfränkischen Schloss Friesenhausen hätten zudem von 1974 bis 1978 die mittlerweile legendären jährlichen Pfingstfestivals der AGDF mit vielen tausend Teilnehmern stattgefunden, erinnert sich der langjährige Geschäftsführer der AGDF.

Wolfgang von Eichborn wurde am 16. März 1909 in Breslau geboren. Er studierte in Heidelberg zunächst Theologie, dann Philosophie und Nationalökonomie, brach das Studium aber ab, um im elterlichen Bankhaus zu arbeiten. Nach dem Krieg führte er in Nürnberg bis 1956 dieses Bankhaus weiter, wirkte danach als Publizist. In Taizé wandte er sich Fragen des Nord-Süd-Konflikts, des Hungers in der Welt und der Bevölkerungsexplosion zu, eine Begegnung mit Lothar Kreyssig, dem Initiator der Aktion Sühnezeichen, brachte ihn zu den Friedensdiensten. Hier war er zunächst im Verein Versöhnungsdienste aktiv, ab 1968 dann für die AGDF. Wolfgang von Eichborn starb am 24. Februar 1998 in Friesenhausen. „Er gehörte zu denen, die mithalfen, dass die Friedensdienste auf die politische Bühne der Bundesrepublik gelangten und zunehmend politisch aktiv wurden als Alternative zu einer militärisch orientierten Friedenssicherung“, so Ulrich Frey.

1970 schrieb Wolfgang von Eichborn: „Im Friedensdienst wollen junge Menschen auf begrenzte Zeit einen Beitrag zum Abbau friedenshemmender und zum Aufbau friedensfördernder Strukturen leisten.“ Dies geschehe bis heute in der AGDF, macht Christine Busch deutlich. „Die AGDF hat Wolfgang von Eichborn viel zu verdanken, die heutige Arbeit wäre ohne ihn nicht denkbar. Wir werden sein Andenken in Ehren halten und werden in seinem Sinne weiterhin Friedensdienst leisten und die Friedensarbeit fortführen“, betont die AGDF-Vorsitzende.

Eine ausführliche Würdigung des Lebens von Wolfgang von Eichborn, aus der Feder von Ulrich Frey, findet sich auf den Homepages der AGDF (www.friedensdienst.de) und der evangelischen Friedensarbeit (www.evangelische-friedensarbeit.de).

Hinweis: Leider ist uns in dieser Mitteilung zunächst ein Fehler unterlaufen. Es handelt sich um den 110. Geburtstag und nicht, wie zunächst geschrieben, um den 100. Geburtstag von Wolfgang von Eichborn. Die Meldung ist nachträglich korrigiert worden. Dies bitten wir zu entschuldigen.

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