Grußworte zum 50jährigen Jubiläum

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland

Herzlich gratuliere ich zum 50-jährigen Bestehen der AGDF! In meinem ganz persönlichen Statement sage ich gerne, dass meine eigene Verbindung zur AGDF ebenfalls ein rundes Jubiläum feiert. Im Jahr 2008 durfte ich für die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) die Geschäftsführung des Gesprächsforums der Ökumenischen Friedensdekade anteilig wahrnehmen, die nicht nur gemeinsam, sondern vor allem geschwisterlich mit der AGDF getragen wird. In diesem Zusammenhang lernte ich die guten und wertvollen Mitarbeiter der AGDF kennen und schätzen. In der ökumenischen Friedensdekade engagieren sich Kirchen und Friedensgruppen sowie zahlreiche Christen in ganz Deutschland für den Frieden – ein Thema, das aktueller denn je ist. Es gilt aus dem christlichen Glauben heraus dem Frieden nachzujagen (Hebräer 12,14) – dieser Auftrag verbindet die ACK mit der ökumenischen Friedensdekade und in gleicher Weise mit der AGDF.

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland
Dipl. theol. Marina Kiroudi
Orthodoxe Referentin

Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland

Eine ihrer Wurzeln hat die AGDF - in ihrem Leitfaden nachzulesen – in der Tradidtion der historischen Friedenskirchen. Zusammen mit der weltweiten Geschwisterschaft der Mennoniten werden auch wir, die Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland, als solche wahrgenommen.

Nun feiert die AGDF ihr 50-jähriges Bestehen. Da stellt sich mir die Frage: Was waren das für Zeiten vor 50 Jahren, worüber wurde 1968 in der Gesellschaft gestritten, welche Themen bewegten damals die Kirchen?

An eine zugespitzte Schlagzeile sei beispielhaft erinnert: „Friedensdienst mit und ohne Waffen“.

Mit der Gründung der AGDF wurde der Gedanke friedenorientierten Handelns aufgegriffen, wie er z.B. von Eirene schon auf den Weg gebracht wurde: Durch freiwilligen Dienst an Orten des Unfriedens mit dazu beitragen, dass Frieden werden kann, dass Menschen gemeinsam am Schalom Gottes teilhaben können.

Damit ist der Name - Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden - auch Programm.

  • Aktion: 
also nicht nur vom Frieden reden, sondern sich einbringen im reflektierten Tun und Handeln;

  • Gemeinschaft: 
und dies nicht als Einzelner, sondern zusammen mit Anderen, 
denen das Wohlsein aller Menschen ein Anliegen ist;

  • Dienst: 
ein grundsätzliches Prinzip christlichen Handelns wird damit aufgegriffen, dem Mitmenschen zum Nächsten werden;

  • Dienst für den Frieden:
denn, im Handeln wird eine Haltung erkennbar.

Diese Haltung sehe ich treffend mit dem Wort des Propheten Micha beschrieben: „Es ist dir gesagt, Mensch, was der Herr von dir fordert: Nichts anderes als Recht üben und Güte lieben und in Einsicht mit deinem Gott gehen.“

Dienst für den Frieden ist keine Aktivität, die einmal angegangen, beendet und damit abgehakt werden kann. Dienst für den Frieden ist eine permanente, sich immer wieder stellende Aufgabe.
Dienst für den Frieden bringt Nachdenken und Handeln zusammen. Ich verweise z.B. auf das Mittragen der Aktion Aufschrei, auf die Studientage der „Heidelberger Gespräche“, auf die pazifistischen Impulse zum Reformationsjubiläum. Die Arbeit der AGDF ist somit auch ein Beitrag zur Friedensbildung. Ich sehe die AGDF mit ihrem Wirken auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens.

In Anerkennung dessen, was die AGDF als Dachverband mit ihren Mitgliedsorganisationen in den letzten 50 Jahren auf den Weg gebracht und beackert hat, wünschen wir von der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland auch für die nächsten 50 Jahre, dass friedenstiftendes Handeln auf dem gemeinsamen Weg des Friedens möglich werde.

Volker Haury
Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland

Bernhard Moltmann

Als langjähriger Weggefährte der evangelischen Friedensdienste und der AGDF (zunächst von 1976 bis 1990 als Mitarbeiter der FESt in Heidelberg, dann von 1990 bis 1996 als Direktor der Evangelischen Akademie Arnoldshain und schließlich von 1996 bis 2018 als Mitarbeiter der HSFK) habe ich mich dem Wirken der Mitgliedsorganisationen wie ihres Dachverabdes stets verbunden gefühlt und deren Wirken mit Aufmerksamkeit begleitet. Ich möchte Ihnen versichern, dass es daran meinersetis auch in Zukunft nicht fehlen wird.

Ich wünsche Ihnen eine gelingede Feier und alles Gute ffür die Zukunft.

Dr. Bernhard Moltmann

Bund für Soziale Verteidigung

Zum 50. Geburtstag der AGDF möchte ich, persönlich und im Namen des Bund für Soziale Verteidigung, meine herzlichen Glückwünsche übermitteln. Es gibt viel Lobenswertes hervorzuheben, was hier nur in Stichworten geschehen kann.

  • Die AGDF ist ein wesentlicher Teil der deutschen Friedensbewegung. Sie hat besonders in den 1980er Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass die Friedensbewegung breite Schichten der Bevölkerung angesprochen hat.

  • Die Arbeit ihrer Mitgliedsorganisationen, der verschiedenen Friedensdienste und Friedensbildungs-Einrichtungen, verleiht der Arbeit für Frieden Substanz und verankert sie in der täglichen Praxis.

  • Ihre Angebote sind zentral dafür, junge Menschen für Frieden und Versöhnung zu begeistern.

  • Das weltweite Netz, das durch die vielen unterschiedlichen Partnerorganisationen der AGDF-Mitglieder geknüpft wurde, ist ein Beispiel für Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd auf Augenhöhe.

Wir möchten unseren Dank für die Arbeit der AGDF ausdrücken – ohne Euch würde uns was fehlen! Und wir wünschen Euch alles Gute für die nächsten 50 Jahre – hoffentlich in irgendwann wieder friedlicheren Zeiten, als wir sie im Moment erleben.

Christine Schweitzer
Geschäftsführerin Bund für Soziale Verteidigung

Christliche Fachkräfte International

„Die AGDF steht für uns für zivilgesellschaftlich verantwortungsvolles Engagement. Für durchdachte Konzeptionen und unbürokratische Hilfsbereitschaft – und für offenes Zuhören und ehrliche Antworten.“

Désirée Schad – Leiterin CFI-Freiwilligendienste
Ulrich Weinhold – Direktor von Christliche Fachkräfte International
Sprecher des AKLHÜ-Arbeitsbereiches Personelle Zusammenarbeit

Church & Peace

Warum sind wir in der AGDF?

  • Weil wir menschlich, historisch und inhaltlich eng mit der Gründung der AGDF verbunden sind:
    • Menschlich:  Drei der Menschen, die die AGDF gegründet haben, waren Mitglieder einer jungen Kommunität, des Laurentiuskonvents: Wolfgang v. Eichborn  für die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF), Wilfried Warneck  für Eirene, den Weltfriedensdienst und Eirene-Studies and Liaison (später Church and Peace), Wolfgang Kelm für die Ökumenische Fördergemeinschaft Kinder in Not. Die ehrenamtliche  Geschäftsführung übernahm Wolfgang von Eichborn.
    • Historisch: Im Herbst 1965 mietete der Laurentiuskonvent den Malteserhof in Römlinghoven bei Königswinter. Dort konnten sich die Fördergemeinschaft Kinder in Not, Eirene-Internationaler Friedensdienst, Eirene-Studies and Liaison (später Church and Peace), der Weltfriedensdienst und die Arbeitsgemeinschaft Privater Entwicklungsdienste mit ihren Büros und Teams beheimaten.  Auch die Geschäftsstelle der AGDF wurde Mitte 1971 von Bückeburg auf den Malteserhof verlegt bis 1981 blieb sie dort. Ulrich Frey schreibt im Rückblick: Entscheidend für den Umzug aber war die Attraktivität der ökumenischen Hausgemeinschaft, bestehend aus dem evangelischen Laurentiuskonvent und der katholischen Benedictuszelle.
    • Inhaltlich: Auf dem Malteserhof wurde die für den Freiwilligendienst so wichtige kommunitäre Deckung im Spirituellen und im Miteinander des täglichen Lebens von Mitgliedern der Kommunität des Laurentiuskonvents und der Benedictuszelle (bis 1971), ökumenischen Gästen und Freiwilligen aus allerlei Ländern gelebt. Schlüsselworte des Lebens und Arbeitens auf dem Malteserhof waren Gruppe, Dienst und Feier. So Ulrich Frey.

Was bedeutet die AGDF für unsere Arbeit?

  • Ein verlässliches Netz von mit-engagierten Friedensarbeiter*innen, gemeinsames gegen-den-Strom- Schwimmen, gegen Sicherheitsdenken, Rassismus und Populismus, gemeinsame Suche nach den Alternativen, nach Wurzeln, Visionen und realisierbaren Wegen, kompetente, standfeste Kommunikation von Themen und Thesen nach Innen und Außen.

Welche Erwartungen haben wir für die Zukunft an die AGDF?

  • Weitermachen: Klar, pazifistisch, kompetent, kommunikativ, provokativ

Und als europäisches Friedens-Netzwerk ist uns wichtig, dass die AGDF nicht aus dem Blick verliert:

  • Das Ineinander europäischer und deutscher (Rüstungs-, Verteidigung-, Sicherheits-)Politik
  • Friedenstheologische Vergewisserung  und Spiritualität der Gewaltfreiheit als Kraftquelle

Antje Heider-Rottwilm
Vorsitzende

Deutsch-Französisches Ökologisches Jahr (DFÖJ)

Als wir vor sieben Jahren gebeten wurden, uns im Rahmen der Neuschaffung des „Internationalen Jugendfreiwilligendienstes“ einer sogenannten „Zentralen Stelle im IJFD“ anzuschließen, schauten wir uns zunächst die Möglichkeiten an, die sich in diesem Zusammenhang auftaten. Was fanden wir?

Auf den ersten Blick: megagroße Organisationen mit unzähligen Freiwilligen und Einsatzstellen, konfessionell oder entwicklungspolitisch orientiert, Riesenapparate mit unglaublich vielen Abteilungen und Zuständigkeiten sowie beeindruckendem Erfahrungsschatz. Wo sollten wir da unser kleines, junges, ökologisches und dazu noch auf Frankreich begrenztes Freiwilligenprojekt unterbringen?

Bislang, im Freiwilligen Ökologischen Jahr Rheinland-Pfalz, waren auf organisatorischer Ebene nur „Ökos“ unter sich: Trägerorganisationen, die gleichzeitig Umwelt- und Naturschutzorganisationen waren, das Umweltministerium Rheinland-Pfalz, das Forstliche Bildungszentrum Rheinland-Pfalz, der Bundesarbeitskreis FÖJ… eine noch recht überschaubare, meist regionale Familie.

Wo sollten wir „Exoten“ also im IJFD andocken? Glücklicherweise kannte ich einige Akteur*innen der Megaorganisationen flüchtig durch die Mitarbeit im „Gesprächskreis Internationale Freiwilligendienste (GIF)“, dem ich kurz zuvor als Repräsentant des Bundesarbeitskreises FÖJ beigetreten war. Und ich versuchte, zwischen unserem Projekt und dem, was die zukünftigen „Zentralen Stellen“ verkörperten, Gemeinsamkeiten zu finden.

Da unser Projekt in Kooperation mit Frankreich binational ausgelegt ist, also grundsätzlich „Outgoing“ und „Incoming“ verbindet (Tandem-Freiwilligenplätze) und auf Partnerschaften und Freundschaften mit dem Nachbarland aufbaut, sprach mich der Terminus „Arbeitsgemeinsaft Dienste für den Frieden“ am meisten an. Warum?

Weil ich unsere Freiwilligenarbeit, auch wenn sie primär einen ökologischen Fokus hat, als dringend erforderlichen interkulturellen Austausch, als praktische Friedensarbeit und als themenorientierte Fortsetzung der Aussöhnungsarbeit mit Frankreich ansehe.

Und weil ich das Arbeiten und Sich engagieren im ökologischen Bereich grundsätzlich als Friedensdienst betrachte, mit den Zielen: Frieden mit der Natur, Frieden mit den Menschen, Frieden mit der Schöpfung.

Soziale und kirchliche Arbeit ohne ökologische Komponente ist für mich genauso unvollständig wie ökologische Arbeit ohne sozialen, politischen und spirituellen Bezug.

In Gesprächen mit Jan Gildemeister konnte ich mich davon überzeugen, dass die AGDF im Freiwilligendienstbereich Ziele verfolgt, die den Bedürfnissen unserer Organisation entsprechen. Daher traten wir 2011 der AGDF bei.

In sieben Jahren gemeinsamer Zusammenarbeit darf ich sagen, dass unsere Organisation sehr viel von dieser „Zentralen Stelle“ profitiert hat. Nicht nur auf fachlicher, beratender, fortbildungsorientierter Ebene. Auch im menschlichen Bereich.

Die sehr sympathischen Mitarbeiter*innen des AGDF hatten immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen und waren schnell bereit, praktische Hilfestellungen zu leisten. Und auch umgekehrt habe ich den Eindruck, dass wir kleine „Öko-Exoten“ den einen oder anderen Impuls geben konnten, der auf die „Megagroßen“ einen gewissen positiven Einfluss hatte.

In diesem Sinne wünsche ich der AGDF auch weiterhin ein „frohes Schaffen“.

Dr. Jochen Frey
Pädagogischer Leiter

Engagement Global gGmbH

Die AGDF habe ich als stets sehr engagierte und meist in einem guten Sinne unbequeme Stimme wahrgenommen. Der 50. Geburtstag erinnert dabei noch einmal an die äußerst unterschiedlichen Rahmenbedingungen und dadurch bestimmten Diskurse, auf die die AGDF Einfluss genommen hat. Als besonders schön empfinde ich es, dass ich in meiner eigenen Biographie von der Arbeit der AGDF und ihrer Mitglieder in diesen unterschiedlichen Phasen profitieren durfte: 1981 ging ich mit dem ICJA für einen Schüleraustausch in die USA - mitten im „Kalten Krieg“ mit einem sehr hohen politischen und internationalistischen Anspruch. Während der US-Präsidentschaft von Ronald Reagan, unter den Bedingungen von atomaren Rüstungswettläufen ging es nicht nur darum, ein anderes Land kennenzulernen, sondern es ging um Friedens- und Versöhnungsarbeit und um die Überwindung von Grenzen in den Köpfen. Wenige Jahre später habe ich den „Dienst an der Waffe“ verweigert, musste als einer der letzten Wehrpflichtigen eine mündliche Verhandlung zur Prüfung meiner Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer bestehen und habe mich darauf mit Materialien aus der AGDF und persönlichen Gesprächen mit Menschen aus den Mitgliedsorganisationen vorbereiten können. In meinem eigenen Friedensdienst in Israel und während meines Theologiestudiums konnte ich von der inhaltlichen, konzeptionellen Arbeit der AGDF profitieren.

Während ich in diesen Phasen den sehr unterstützenden und ganz konkret serviceorientierten Charakter der AGDF kennenlernen durfte, war es dann viele Jahre später die eher unbequeme Seite. Als ich 2006 - immerhin als anerkannter Kriegsdienstverweigerer - zum Bundesbeauftragten für den Zivildienst berufen wurde, war die AGDF eine der engagiertesten und pointiertesten Gegenüber, die sich konsequent für die Abschaffung der Wehrpflicht einsetzte. Zum Jubiläum seien daher auch zwei kritische Eindrücke erlaubt: Gerade in der Endphase von Wehrpflicht und Zivildienst, als für viele und zentral agierende Personen und Institutionen auf staatlicher Seite das Ziel handlungsleitend war, den jungen Männern einen möglichst positiven und sozial wie auch friedensethisch prägenden Zivildienst oder Freiwilligendienst, insbesondere im Ausland, zu ermöglichen, war die AGDF oft deutlicher wahrnehmbar gewissermaßen als Fundamentalopposition und weniger als Partnerin bei dem beschriebenen Bemühen um möglichst gute Rahmenbedingungen für die konkreten jungen Männer. Und auch die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 hätte die AGDF noch viel mehr als ihren Erfolg feiern können und sollen und weniger gegen die politisch notwendigen Formulierungen („Aussetzung“ vs. „Abschaffung“ etc.) und als Übergangslösungen gemeinte konkrete Regelungen protestieren müssen.

Spätestens in der jüngsten Zeit ist deutlich geworden, dass wir eine friedenspolitische Diskussion in Europa und auch in Deutschland brauchen. Die AGDF bietet die Chance, auf eine reichhaltige Erfahrung aufzubauen, wobei es auch eine Herausforderung ist und bleibt, auf in vielfältiger Hinsicht veränderte Rahmenbedingungen einzugehen und nicht womöglich die Parolen der 80er oder gar der 60er Jahre einfach zu wiederholen. Einen wichtigen Orientierungspunkt in dieser konzeptionellen Aufgabe haben in den letzten Jahren die konkreten Friedensdienste insbesondere im Ausland gebildet. Seit einigen Jahren erlebe ich die AGDF insbesondere als wichtige Stimme im Zivilen Friedensdienst sowie im „weltwärts“-Freiwilligendienst und freue mich sehr, wenn sie z.B. beim Ausbau der Süd-Nord-Maßnahmen eine wichtige Rolle spiel. In der Begleitung der jungen Menschen und der sie entsendenden und begleitenden AGDF-Mitglieder wird immer wieder deutlich, dass Frieden im Kopf und im Herzen der einzelnen Menschen beginnt, dass Menschen willens und in der Lage sind, sich und die Welt um sie herum zu verändern, und in der kritischen Reflexion dieser Prozesse wird deutlich, welche gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen vor uns liegen. Insbesondere vor diesem Hintergrund empfinde ich es als einen der größten Erfolge der AGDF, dass sie ganz maßgeblich zur Schaffung und Ausgestaltung des erfolgreichen Förderprogramms „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ (IJFD) beigetragen hat.

Auf die weitere Zusammenarbeit freue ich mich sehr!

Dr. Jens Kreuter
Geschäftsführer

Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK)

50 Jahre Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e. V. sind ein Glücksfall und Aktivposten der Friedensarbeit. Der AGDF gelingt es, die Stimme der jetzt 31 Mitgliedsorganisationen mit ihrer jeweiligen Tradition und Ausprägung zu bündeln. Sie ermöglicht das Zusammengehen und Zusammenwirken unterschiedlicher Friedensaktivitäten und verschafft der Vielstimmigkeit der Friedensstimme breitere Aufmerksamkeit und Gehör.

Die AGDF verkörpert über die vergangen 50 Jahre hinausgreifend mit den in ihr verbunden Organisationen, Vereinen und Institutionen die schwierige und auch erfolgreiche Geschichte der Friedensbewegung und des Einsatzes für Gewaltfreiheit. Es ist ihr zu danken, dass sie nicht in der Traditionspflege des Gewesenen verharrt, wie etwa die große Demonstration 1981 im Bonner Hofgarten. Beherzt und zukunftsoffen entwickelt sie sich aufgrund aktueller Herausforderungen und setzt neue Akzente. So hat sie 50 Jahre Friedensgeschichte geschrieben und gestaltet. Wir wünschen von Herzen, dass dieses auch künftig geschieht.

Über die Hälfte der zurückliegenden 50 Jahre hat die AGDF im geeinten Deutschland gewirkt. Dabei ist es ihr beispielgebend gelungen, die Erfahrungen und Friedensaktivitäten im Westen und im Osten Deutschlands vor der Wiedervereinigung anstatt „glattzubügeln“ nun aufeinander zu beziehen und für den gemeinsamen Weg zu nutzen.

Die AGDF muss sich nicht „extra“ um ökumenische Zusammenarbeit und ökumenische Kontakte bemühen. In vielen ihrer Mitgliedsorganisationen ist das ökumenische Zusammenwirken am Ort, in der Region, in den Landeskirchen oder deutschlandweit und weltweit verankert und als eine Grundlegung für die Friedensarbeit im Raum der EKD handlungsleitend.

Und schließlich verdient besondere Würdigung, dass die unterschiedlichen Fundamente – einschließlich der biblischen pazifistischen und die Gewaltfreiheit ertüchtigenden Traditionen – sowie die historischen, geistigen, geistlichen und aktuellen Bezugspunkte für das Wirken der kleineren und größeren Mitgliedsorganisationen in der AGDF zusammen kommen. Das ermöglich ihr, im gesellschaftlichen und politischen Raum eine wesentliche Brückenfunktion hin zu anderen Akteuren und Akteurinnen der Friedensarbeit zu übernehmen, die das spezifisch christliche Friedensengagement zurückhaltend oder kritisch betrachten.

Unsere Glückwünsche als Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden e.V. zum Jubiläum unserer Partnerorganisation AGDF brauchen keinen langen Postweg. Dennoch werden wir sie nicht in der seit 2009 in Bonn bestehenden gemeinsamen Geschäftsstelle auf einem der Gänge überreichen oder unten durch den Türschlitz schieben. Die Nähe als Büro- und Arbeitsgemeinschaft und das partnerschaftliche Zusammenwirken auf Augenhöhe hat vor einigen Jahren eine Evaluation der AGDF und EAK als einen positiven Schritt zu einer effektiven Zusammenarbeit hervorgehoben. Diese unterstreicht, dass die Wahrnehmung, dass die AGDF und die EAK zum Teil gleiche Aktivitäten entfalten, nicht den Blick für einen wichtigen Unterschied trüben darf, „nämlich den unterschiedlichen Zugängen, den die beiden Arbeitsgemeinschaften in die kirchliche und z. T. nicht kirchliche Welt haben“. Mit Verweis auf die verfassten Kirche und die Bewegung lebensweltlicher oder zivilgesellschaftlicher Zugänge sind „nicht gemeinsame Themen das Problem, vielmehr können beide Arbeitsgemeinschaften mit den gleichen Themen gemeinsam eine größere Breite erreichen. Wenngleich selbstverständlich auch eine thematische Spezialisierung Sinn macht, vor allem wenn es sich um verwandte Themen handelt“.

So danken wir – Vorstand und Mitgliederversammlung der EAK - den Mitgliedorganisationen und allen mit Leitungsverantwortung für die AGDF Betrauten für die jahrlange kritische und ermutigende Zusammenarbeit und Unterstützung. Das betrifft auch die Arbeitsfelder der EAK und die neu gefasste Profilierung als Arbeits- und Beratungsgremium zum Erfahrungsaustausch zur Friedensarbeit in den Landeskirchen und Freikirchen und deren Fachstellen für Friedensarbeit. Wir profitieren für regionale übergreifende und innovative Projekte davon, dass einige dieser landeskirchlichen Zentren für Friedensarbeit mitarbeitende Mitglieder der AGDF sind. Wir sind dankbar für gemeinsame Projekte, Erklärungen in der Öffentlichkeit zur Verankerungen friedenspolitischer Ziele in der Gesellschaft und in einer der Friedenslogik verpflichteten staatlichen Sicherheits- und Außenpolitik. Der Profilierung und Ermutigung dienen auch die Arbeitstreffen der beiden Vorstände und Mitgliederversammlungen. Hilfreich sind der offene Erfahrungsaustausch und Anregungen für gemeinsame Themenbereiche wie Friedensbildung, Friedenspolitik, Friedenstheologie und Friedensspiritualität, nicht zuletzt für den speziellen Einsatz der EAK für Kriegsdienstverweigerung als Menschenrecht national und international und für den Verzicht auf Rekrutierung von noch minderjährigen Soldatinnen und Soldaten weltweit und auch in der Bundesrepublik.

Ein großer Gewinn ist die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit in dem zur Stärkung der Friedensarbeit gegründeten Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD e.V. mit Sitz in Bonn, der für die AGDF, die EAK, den Friedensbeauftragten des Rates der EKD und für die Konferenz für Friedensarbeit konzeptionelle und geschäftsführende Aufgaben wahrnimmt.

Das alles trägt dazu bei, dass durch die Aktivitäten der AGDF und im Zusammenwirken mit ihr die Friedensarbeit im Raum der EKD stärker, profilierter und deutlicher wahrnehmbar geworden ist.

Deshalb soll der alte Wunsch „Es möge leben, wachsen und blühen“ für die AGDF lauten: Es mögen die aktuellen Aktionen für das Nein zum Krieg und das Ja zum Frieden lebendig wirksam sein, das Eintreten für gerechten Frieden wachsen und die Freude und Vielfalt im Dienst für den Frieden blühen.

Dr. Christoph Münchow
Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden, Bonn

Evangelische Freiwilligendienste

Meine Berührungspunkte mit der AGDF liegen im Bereich der Freiwilligendienste. Hier setzen wir uns gemeinsam für eine hohe Qualität der Angebote und gute Rahmenbedingungen für diese wichtige Bildungs- und Orientierungszeit für Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen ein. Dabei gab es – insbesondere in der Anfangszeit der gemeinsamen Arbeit- durchaus unterschiedliche Herangehensweisen, Bewertungen und Strategien. Oft war es ein mühevolles Ringen um den richtigen Weg.

Mittlerweile hat sich eine sehr enge, verlässliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit entwickelt und es gibt vielfältige gemeinsame Projekte, wie z.B. die Servicestelle für internationale Freiwilligendienste der KeF und inhaltliche Projekte im Rahmen der KeF.

Wir stehen in engem Kontakt zu politischen Entwicklungen und stimmen uns zu dem jeweiligen Vorgehen der Dachverbände regelmäßig ab. Neben den inhaltlichen Schnittstellen zur Bundespolitik eint uns das Ziel, die Freiwilligendienste auch als wichtigen kirchlichen Arbeitsbereich herauszustellen und bekannter zu machen, mit dem die Kirche einen guten Zugang zu engagierten Menschen bekommt und dies in Lebensphasen, in denen der Kontakt zur Kirche häufig eher gering ist.

Für mich steht die AGDF aber zentral für den Bereich der Friedensarbeit. In einer Welt voller Konflikte, wird die Aufgabe, sich für friedliche und gewaltfreie Konfliktlösungen einzusetzen, nicht an Bedeutung verlieren.

Ich wünsche der AGDF für die Zukunft weiterhin viel Erfolg im Bereich der Friedensarbeit und freue mich auf die gemeinsame Arbeit in den Freiwilligendiensten.

Martin Schulze
Geschäftsführer Evangelische Freiwilligendienste gGmbH

Evangelische Kirche im Rheinland

Ein halbes Jahrhundert Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden - Herzlichen Grlückwunsch. Viel Glück und viel Segen!

Wir verbinden diese Glückwünsche in der Evangelischen Kirche im Rheinland mit einem großen Dank, dass die Aktionsgemeinschaft dem Frieden und den Friedensdiensten eine Stimme gegeben hat. Viele Jahrzehnte hat die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden die Herausforderungen zum Frieden in den je aktuellen Situationen kompetent im Sinne des Vorrangs des Zivilen vor militärischen Mitteln beantwortet.

Die Gründung des zivilen Friedensdienstes ist eine Success Story und Best Practise Beispiel in der Arbeit für den Frieden. Nicht zuletzt sind wir im kirchlichen Raum für die vielfältigen Impulse aus der Aktionsgemeinschaft in der Friedensarbeit dankbar.

"Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet" (Mt 6,8) sagt die Tageslosung zum Festtag am 28. September. Wir beten und bitten Gott um Frieden und hoffen, dass sich dafür auch bei Ihrer Jubiläumsfeier viele Stimmen und Grüße versammeln, die Kraft und Mut zur Weiterarbeit im nächsten halben Jahrhundert und wenn notwendig, auch darüber hinaus, geben.

Manfred Rekowski
Präses der Ev. Kirche im Rheinland

Evangelischer Kirchenkreis Bonn

Der Frieden hat es schon immer nicht leicht gehabt. Heutzutage ist er noch einmal in besonderer Weise in Frage gestellt. Zu sehr scheinen Macht, Einfluss und Geld das Handeln zu bestimmen; und das oft auf Kosten anderer. Auch die Europäische Union wird oft nicht mehr als großes Friedensprojekt gewürdigt, sondern vor allem danach, was es „mir“, meinem Volk, meiner Nation wirtschaftlich bringt.

In dieser politischen Lage gehört die AGDF für mich zu denjenigen, die immer und immer wieder nicht nur daran erinnert, dass Frieden eine christliche Aufgabe ist und bleibt, sondern durch viele Aktionen auch aufzeigt, welche Alternativen möglich wären. Vor allem wird der Zusammenhang zwischen Frieden und Gerechtigkeit deutlich gemacht und die Verantwortung, die die Industrieländer durch ihren hohen Ressourcenverbrauch für die Schwierigkeiten in den Entwicklungsländern haben.

Eckart Wüster, Superintendent des Kirchenkreises Bonn

Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr

Im vergangenen Jahr besuchte ich Verdun:

Bis heute ein Symbol für das schreckliche Ergebnis der sogenannten Erbfeindschaft zwischen Franzosen und Deutschen. Wer die bis heute zerstörten Orte, die Ausstellungen zu dieser schrecklichen Schlacht und das Gebeinhaus mit den hunderttausenden von Toten besucht, dem wird deutlich vor Augen geführt, was für ein menschliches Desaster der Krieg ist.

Nach dieser Urkatastrophe des ersten Weltkriegs begann sich auch in der Kirche ein Pazifismus zu verbreiten. Eine Bewegung, die sich für Gewaltverzicht und gewaltfreie Konfliktbewältigung einsetzt.

Sie mündete nach der zweiten Katastrophe des 20. Jahrhunderts, den zweiten Weltkrieg, in die Kernaussage der Ersten Vollversammlung des Weltkirchenrats: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein.

Dieser christliche Pazifismus gründet wesentliche auf Kernaussagen der Bergpredigt: mit ihrem Aufruf zur Feindesliebe und Gewaltverzicht. Sie zu leben und in konkrete Formen der zivilen Konfliktbearbeitung und der gewaltfreien Friedensarbeit umzusetzen, dafür setzt sich die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden seit 50 Jahren aktiv ein.

Mit ihrer Arbeit ermahnt uns die AGDF, die Eindeutigkeit von Jesu Botschaft nicht zu vergessen. Für dieses deutliche Zeichen bin ich froh.

Froh bin ich aber auch, dass wir als Seelsorge in der Bundeswehr im regelmäßigen Austausch mit Vertreter*innen der AGDF sind, um gemeinsam nach Wegen aus dem Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt suchen, trotz vieler Unterschiede in unseren friedensethischen Grundeinsichten. Wenn ich an die AGDF denke, habe ich konkrete Menschen vor Augen. Ich erinnere mich an intensive Gespräche, gemeinsam durchgeführte Veranstaltungen und manchen freundlichen Austausch am Abend.

Ich wünsche mir für die Zukunft, dass wir diesen fruchtbaren Dialog fortsetzen, um - jeder von Seite aus - dem Frieden in der Welt zu dienen.

Dr. Dirck Ackermann
Leitender Militärdekan, Berlin

Forum Wiedenest

AGDF – „Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden“ könnte auch „Aktionsgemeinschaft im Dienst für Freiwillige“ heißen. Denn so haben wir die „Zentrale Stelle“ bisher bei unserer Organisation von Internationalen Jugendfreiwilligendiensten (IJFD) erlebt: als Mittler zwischen dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und den verschiedenen Trägerorganisation; als Netzwerk, die Interessen der Träger politisch zu vertreten und als Hilfe,  gemeinsame Anliegen praktisch umzusetzen. Außerdem schätzen wir die jährlichen Treffen mit anderen Organisationen mit viel Zeit für Information und Austausch. Wir wünschen Euch weiterhin einen „langen Atem“ bei der Umsetzung Eurer Themen sowie Gottes Segen für die nächsten 50 Jahre.

Herzliche Grüße von Forum Wiedenest,
Sabine Jäger im Namen des gesamten Freiwilligen-Teams

ForumZFD

Der „Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden“ zunächst einen herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag und vielen Dank für 50 Jahre Friedensarbeit. Ein Gedanke zum Geburtstag unter der Überschrift: „Wofür steht die AGDF?“

„Wo aber Gefahr ist, da wächst das Rettende auch“, dieses Hölderlin-Zitat erinnert daran, was vor fünfzig Jahren geschah. 1968, massive Veränderungen in unserer Gesellschaft, die Aufarbeitung deutscher Vergangenheit wurde eingeleitet, der Krieg in Vietnam trieb die Menschen auf die Straße, „Rüstung tötet, auch ohne Krieg“ (Dorothee Sölle) entwickelte den Prozess von der „Dritten Welt“ zur „Einen Welt“. Eine Antwort auf diese aktuellen Herausforderungen war die Gründung der AGDF.

Mitte der neunziger Jahre. Krieg in Europa, vor unserer Haustür. Hass, Gewalt, Vertreibungen, Zerstörungen, Massenmord, Verletzte, Tote, Flüchtlinge ... und keine Antwort. – Oder doch? Das kleine Pflänzchen „forum Ziviler Friedensdienst“ entsteht und entwickelt sich und geht jetzt Schritt für Schritt auf die 25 Jahre zu.

Vernetzung und Professionalisierung der Friedensarbeit, dafür stehen unsere Organisationen und sind in ihrem Wirken miteinander verbunden.

Erich Fried schrieb: „Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ Ja, dieser Gedanke hat sicherlich Pate gestanden bei der Gründung unserer Organisationen.

Und heute? Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, das Mittelmeer – ein Massengrab – , die Welt – gespalten zwischen Hoffnungslosigkeit und Zukunftsperspektive –, Unsummen für die Rüstung (ein „gutes“ Geschäft) und Brosamen für die gewaltfreie Konfliktbearbeitung ... und keine Antwort? – „Wo aber Gefahr ist, da wächst das Rettende auch.“ Mosaikstein für Mosaikstein, Schritt für Schritt, weiter, Tag für Tag, Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt ... unterwegs zum Schalom.

AGDF – schön, dass es euch gibt.

Heinz Liedgens

Vorsitzender des Aufsichtsrates forumZFD

Gabriele Scherle, Pröpstin i. R., Frankfurt/Main

Die AGDF war und ist für die politische Kultur Deutschlands von großer Bedeutung. Als Zusammenschluss von christlichen Friedensdiensten hat sie in den letzten 50 Jahren den Diskussionen um Frieden und Gerechtigkeit einen wichtigen öffentlichen Raum geboten, aus dem sich politische Handlungsfähigkeit speist.

Unterschiedliche friedensethische Sichtweisen, die ja in den Mitgliedsorganisationen vertreten sind, wurden exemplarisch ins Gespräch gebracht und seit nun 50 Jahren auf immer neue Herausforderungen bezogen. Die friedensethische Entwicklung und politische Positionierung der Evangelischen Kirchen hat dadurch maßgeblich Kontur bekommen. Die Konflikte, die damit verbunden waren, zeigen, dass die AGDF auch in Zukunft dringend gebraucht wird.

Dabei lebt die AGDF besonders von den persönlichen Erfahrungen und Prägungen, die die Freiwilligen der einzelnen Friedensdienste in ihrem Einsatz machen. In dem sie sich in gesellschaftliche Konflikte hineinbegeben, zeigen die Freiwilligen, dass Frieden nicht einfach ein Zustand ist, sondern ein Prozess der Minimierung von Not, Unfreiheit, Gewalt, Naturzerstörung und Unsicherheit. In letzter Konsequenz kann Frieden im Sinne einer vollständigen Heilung und Verwandlung der Verhältnisse nur erhofft und erbeten werden. Eben das prägt die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden als christliche Organisation.

(Für mich selbst war die AGDF ein prägender Bezugspunkt meines Lebens: bei den Festivals der Friedensdienste in Friesenhausen und Beienrode; in der Begegnung mit so unterschiedlichen Vertreterinnen und Vertreter der Friedensdienste als pädagogische Mitarbeiterin der Geschäftsstelle auf dem Malteserhof; als Vorstandsmitglied der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste in Zeiten der Friedensbewegung; als Friedenspfarrerin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und bis heute als EKD Synodale.)

Gabriele Scherle

Helga Tempel, Ehrenvorsitzende forumZFD

Zu Eurem 50jährigen Jubiläum gratulieren Euch Konrad und ich in alter Verbundenheit.

Wie oft haben sich unsere Wege gekreuzt bei gemeinsamen Vorhaben und Initiativen! Wie haben wir miteinader gerungen in der Gründungsphase des Zivilen Friedensdienstes, welch engen Austausch gab es in Sachen Training und Qualifizierung für zivile Konfliktbearbeitung!

Und immer wieder haben wir zusammengefunden und Schritte unternommen, die - so hofften wir – dem Frieden dienen könnten. Dabei spielten auch unsere Verbindungen zur Kurve Wustrow oder auch zum Ökumenischen Dienst eine Rolle.

Nachdem wir uns aus Altersgründen aus der aktiven und direkten Verantwortung herausgenommen haben, sind die Begegnungen seltener geworden und wir hören vor allem nur noch elektronisch voneinander. Dennoch – aus unserer Sicht (auch als Quäker und Mitglieder des Versöhnungsbundes) ist die Verbindung nicht völlig abgerissen.

So denken wir an Euch in diesen Monaten der Rückbesinnung auf die letzten 50 Jahre und sind dankbar, dass es Eure Aktionsgemeinschaft gibt. Eure Arbeit ist weiterhin unverzichtbar, gerade auch in diesen unruhigen Zeiten – und wir wünschen Euch dafür ganz viel Kraft und langen Atem.

Habt eine wunderbare Feier in Bonn – und seid herzlich gegrüßt -

Eure Konrad und Helga Tempel

Horst Scheffler, AGDF-Vorsitzender von 2007 bis 2017

AGDF - Alles Gute dem Frieden

In den zehn Jahren (2007 bis 2017) meines ehrenamtlichen Vorsitzes im Vorstand erlebte die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) eine Reihe von Veränderungen und auch Erneuerungen. Äußeres Zeichen hierfür war die neue Bonner Adresse nach dem Umzug von der Blücherstraße in die Endenicher Straße in die gemeinsame Geschäftsstelle, in der die AGDF, die Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) und der Verein für Friedensarbeit im Raum der EKD (VfF) partnerschaftlich zusammenarbeiten, ohne ihre Eigenständigkeit preiszugeben. Eigentlich war dies eine Konstellation für eine konfliktreiche Kooperation, die auch hätte scheitern können. Erstaunt und erfreut war ich, hier in den Mitgliedsorganisationen der AGDF und ihrer Partner in der evangelischen Friedensarbeit auf Menschen zu treffen, die tatsächlich in ihrem Engagement für den Frieden in Konflikten konstruktiv nach Lösungen suchten, die dem Friedensengagement entsprachen. Die Konfliktbearbeitung verlief nicht nur "zivil und gewaltfrei", was zu erwarten war. Was erfreute und erstaunte war, dass es keine Intrigen, üblen Nachreden und Verleumdungen gab, Verfahren also, die ich in den Jahren meiner beruflichen Arbeit als Pfarrer durchaus erlebt hatte.

Konzeptionell arbeitete die AGDF weiter an ihrem großen Projekt "Gewaltfrei streiten für einen gerechten Frieden". Seit der Versammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Busan/Korea im Jahr 2013 nimmt sie mit ihren zahlreichen Friedens- und Freiwilligendiensten teil am Pilgerweg Gerechtigkeit und Frieden. Aktiv im In- und Ausland seit ihrer Gründung im Jahr 1968 finden die in der AGDF engagierten Menschen sich nicht ab mit dem Widerstreit zwischen der Erwartung einer Welt, in der Friede herrscht, und der täglichen Erfahrung von Unfrieden, Gewalt und Ungerechtigkeit. Reale Schritte zum Frieden sind möglich und können gelingen. Versöhnung geschieht, Konflikte zwischen Gruppen und Völkern werden überwunden, gerechtere Lebensbedingungen geschaffen, Umwelt und Natur finden Beistand. Eine Kultur des Friedens wird erfahrbar für Kopf, Herz und Hand.

Ich wünsche allen Aktiven in der AGDF, gemäß des Leitbildes mit dem Bekenntnis an die friedenstiftende Kraft des Evangeliums und der Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte für das nun beginnende sechste Jahrzehnt ein segensreiches Wirken für einen umfassenden Frieden über alle politischen, ethnischen und religiösen Grenzen hinaus.

In diesem Sinne: Schalom AGDF - Alles Gute dem Frieden!

Horst Scheffler

IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e. V.

Frieden ist, wenn aus „Anderen“ Freunde werden

1968 wurde die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) als Dachorganisation von evangelischen Organisationen und Institutionen, die Friedensarbeit im In- und Ausland leisten, gegründet. 1981 trat die AGDF gemeinsam mit drei weiteren Jugendgemeinschafts- und Sozialdiensten IJAB bei. Beide Jahre sind Wegmarken europäischer Geschichte. 1968 waren durch den Höhepunkt der Proteste gegen den Vietnamkrieg und die Niederschlagung des Prager Frühlings durch Truppen des Warschauer Pakts, 1981 durch die bis dahin größte Mobilisierung der Neuen Friedensbewegung gegen den NATO-Doppelbeschluss gekennzeichnet. Die Nachkriegsgeneration grenzte sich von der Generation der Eltern, der Kriegsgeneration, ab und forderte – mit allen damit verbundenen Irrungen und Wirrungen – ein anderes, ein friedliches Deutschland und Europa. Es waren Jahre, in denen viele die Welt schon am Abgrund sahen, aber es dauerte noch nicht mal ein weiteres Jahrzehnt, bis für Europa und die Welt eine stabile Friedensordnung heraufzudämmern schien. 1989 fiel die Mauer, 1991 lösten sich die Sowjetunion und der Warschauer Pakt auf. Schon wurde das Ende der Geschichte propagiert. Heute müssen wir uns eingestehen, dass es anders gekommen ist und der Einsatz für den Frieden in der Welt notwendiger denn je ist.

Jubiläen sind eine gute Gelegenheit auf Geleistetes zurückzublicken, vor allem aber sich der eigenen Werte zu vergewissern und eine Standortbestimmung angesichts aktueller Herausforderungen vorzunehmen. Auch IJAB, die Fachstelle für internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland, hat dies im Zuge seines 50jährigen Jubiläums im vergangenen Jahr getan. Wir sehen uns mit einer Welt konfrontiert, in der die Unterscheidung des „Wir“ gegen die „Anderen“ eine gefährliche Dynamik angenommen hat. Erstmals seit Ende des Zweiten Weltkriegs wurden mit der Annexion der Krim in Europa gewaltsam Grenzen verschoben; im Donbass sterben weiterhin täglich Menschen – Soldaten wie Zivilisten. Die Flucht von hunderttausenden von Menschen vor dem Krieg in Syrien nach Europa, wo sie nach Schutz und einem menschenwürdigen Leben suchen, hat zum Erstarken nationalistischer Parteien geführt. In Europa und von Europa werden in rapidem Tempo Grenzen wiederaufgerichtet, die wir für endgültig gefallen hielten. Neben der Zivilgesellschaft, die sich für ein liberales und weltoffenes Deutschland einsetzte ist auf einmal eine Zivilgesellschaft von rechts sichtbar geworden. Dies alles macht uns deutlich, dass Frieden nicht einfach nur die Abwesenheit von Krieg ist – es bedarf mehr, damit eine Gesellschaft befriedet und mit sich im Reinen. Zu diesem „Mehr“ tragen die AGDF und ihre Mitgliedsorganisationen täglich bei – durch Freiwilligendienste und Workcamps beispielsweise. Gerade junge Menschen machen dabei Erfahrungen, die sie zu Europäern und Weltbürgerinnen reifen lassen. Sie begegnen den „Anderen“ nicht als Feinde sondern gewinnen sie als Freunde.

Egal, ob es sich um den Aufstieg der AfD, die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA, die Versuche der Einflussnahme auf die öffentliche Meinung durch Russland, die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten in Polen und Ungarn handelt, immer wieder sind Analogien zum Deutschland der frühen 30er-Jahre gezogen worden. Ob diese Vergleiche richtig sind, ob sich Geschichte wiederholt und ob Menschen aus der Geschichte lernen können, vermag ich nicht zu beurteilen. Richtig ist aber, dass wir aus der Geschichte Werte ableiten und Sensibilität entwickeln müssen. Für die deutsche Geschichte gilt dies in besonderer Weise. Dafür allerdings muss man diese Geschichte kennen und man muss sie jenseits des Geschichtsunterrichts erfahren und erleben können. Dann erst wird man verstehen: Geschichte ist nie vergangen. Jungen Menschen die deutsche Geschichte und ihre schrecklichen Konsequenzen nahegerbracht zu haben, dafür leisten die AGDF und ihre Mitgliedsorganisationen Herausragendes.

Eine globale Perspektive ist kein Alleinstellungsmerkmal aber ein wichtiges Charakteristikum christlich geprägter Organisationen. Kirchen sind weltweit operierende NGOs und die Umkehrung von Blickrichtungen fällt ihnen leichter als anderen. Dies trifft auch auf die AGDF und ihre Mitgliedsorganisationen zu. Frühzeitig haben sie globale Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und die Auswirkungen des Klimawandels zu ihren Themen gemacht. Auch hierbei wissen wir bei IJAB uns mit Ihnen verbunden.

Als Vorsitzender von IJAB gratuliere ich zum 50. Geburtstag und schaue zuversichtlich auf eine Zukunft in Partnerschaft und Kooperation.

Lothar Harles
Vorsitzender des IJAB

Michael Mildenberger

AGDF-Vorsitzender von 2001 bis 2007

Als ich 2001 in den Vorstand der AGDF gewählt wurde, war ich ein Außenseiter in der Friedensarbeit. Natürlich war ich mit der Friedensbewegung im Ganzen vertraut, kannte auch einige der AGDF-Mitgliedsorganisationen. Aber es war eher ein Blick von außen, der mein Bild formte. Während meiner Jahre in und mit der AGDF hat sich das geändert. Das Bild hat an Farbe und Profil gewonnen, die Konturen sind schärfer geworden. Heute, zehn Jahre nach meinem Ausscheiden aus dem Vorstand, sind es vor allem drei Erfahrungen, die mir vor Augen stehen, wenn es um die AGDF geht - Erfahrungen, die mir auch für deren weiteren Weg wichtig erscheinen.

In der AGDF ist ein hoch einzuschätzendes Potential an Energie für den Frieden versammelt. Das klingt vollmundig und im Hin und Her der täglichen Geschäfte ziemlich überzogen. Auch der offensichtlich geringe Stellenwert, den die Friedensarbeit in den politischen Debatten und Entscheidungen zumeist einnimmt, scheint eine solche Einschätzung kaum abzudecken. Und doch, im Rückblick bin ich immer noch beeindruckt von den Menschen, die ich in der AGDF kennen gelernt habe, und von ihrem Engagement. Da sind eine Vielfalt und ein Reichtum an Kraft und Einsatzfreude, an Erfahrung und Ideen, an Entschiedenheit und Bereitschaft zur Auseinandersetzung gebündelt, die ungewöhnlich sind und die AGDF zu einer höchst bemerkenswerten "Aktionsgemeinschaft" machen. AGDF-Engagierte sind oft unbequem, aber sie meinen es ehrlich und stehen zu ihrer Sache, dem Frieden-Schaffen. Ja, sie sind "Gutmenschen" im besten Sinn, den dieses verpönte Wort haben kann. Die AGDF ist sich, den Eindruck macht sie indes, in ihrem Auftreten und ihren Zielsetzungen dieses Potentials nicht immer richtig bewusst. Sie hat aber allen Grund, mit Selbstvertrauen und Mut ihr Fähnlein zu schwingen: eine solche Truppe bildet wahrlich ein kraftvolles Argument im Einsatz für den Frieden!

Die AGDF, das ist meine zweite Erfahrung, befindet sich Kirche und Staat gegenüber in einer Zwitterstellung, die sich nicht auflösen lässt und die eigentümlich zwischen Schwäche und Stärke changiert. Sie ist finanziell und strukturell abhängig von ihren kirchlichen und staatlichen Partnern, was sie oft genug schmerzlich zu spüren bekommt. Ihre Bewegungsfreiheit und Wirksamkeit bleiben auf einen Rahmen beschränkt, dessen Weite und inhaltliche Vorgaben sie selbst nicht oder nur bedingt in der Hand hat. Das bleibt ihre Schwäche. Zugleich freilich ist die AGDF "Fachverband für Friedensarbeit und Friedenspolitik" und erfüllt vor allem der Kirche gegenüber eine unverzichtbare Funktion. Frieden - Schalom in einem umfassenden Sinn - ist ein zentraler Inhalt der biblischen Überlieferung und des kirchlichen Auftrags. Eben dies, Schalom, ist die raison d'être und Expertise der AGDF. Die Kirche wird darauf nicht verzichten können, solange sie ihrem Auftrag treu bleiben will. Das ist die Stärke der AGDF. Sie hat, um es noch einmal etwas vollmundig zu sagen, Teil an der Stärke und Radikalität des Evangeliums und bleibt insofern ein notwendiger Ansporn und Stachel für die Kirche. Ihre strukturelle Schwäche wird dafür sorgen, dass sie sich nicht aufplustert deswegen. Meine Erfahrung geht indes eher dahin, dass sich die AGDF zu wenig zutraut. Es ist ihr zu wünschen, dass sie demütig, aber unbeirrt bei dem ihrigen bleibt: dem Frieden zu dienen.

Eine dritte Erfahrung ist mir bewusst geworden, als wir damals an der Neuformulierung eines Leitbildes für die AGDF arbeiteten. Die Mitglieder der AGDF bilden gleichsam zwei Fraktionen. Die einen wissen sich bei ihrem Engagament für den Frieden eher der biblischen Überlieferung verpflichtet, die anderen der Tradition der Menschenrechte. Die Grenzen zwischen beiden sind fließend, Unterschiede treten weniger im konkreten Handeln für den Frieden zutage als in dessen tragender Begründung. Die Debatten um das Leitbild waren intensiv, jetzt ist darin von "gegenseitig befruchten und korrigieren" die Rede. Für einen Dachverband, der auf Ausgleich bedacht ist, mag das gut sein. Ob eine solche Formel aber ausreicht für eine Zeit wachsender gesellschaftlicher, kultureller und religiöser Pluralität und global zunehmender Gewaltbereitschaft, wie wir sie heute erleben? Nach den Anschlägen vom September 2001 bemühte sich die AGDF zusammen mit Pax Christi um den Aufbau eines Projekts "Christlich-islamische Friedensarbeit in Deutschland". Damit betrat sie Neuland, ist aber nicht weit gekommen. Trotz mancherlei interreligiösen und interkulturellen Ansätzen hatten die Mitglieder der AGDF andere Prioritäten. Reichen die bisherigen Begründungen für den Dienst am Frieden, das also ist die Frage, noch aus? Oder müsste angesichts der gegenwärtigen Polarisierungen und einer bedrohlichen Zersplitterung in Gesellschaft und Politik ein neuer Diskurs in Gang kommen, der die Pluralität heutiger Akteure aufnimmt, begründet und auf eine tragfähige Basis für die Friedensarbeit ausgerichtet ist? Sicher müsste der Islam dabei ein vorrangiger, wenn auch nicht der einzige Partner sein. Wer, wenn nicht die AGDF und ihre Mitglieder, sollte sich dieser Herausforderung stellen?

Gerne habe ich für und mit der AGDF gearbeitet. Sie ist für mich eine der glaubwürdigen Stimmen im öffentlichen Konzert. Ihr und mir wünschte ich, dass diese Stimme kräftiger vernehmbar wäre.

Michael Mildenberger

Renke Brahms - Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland

Die AGDF – Ein festes Dach für Viele

Ich erinnere mich noch sehr gut an eine meiner ersten Amtshandlungen als Friedensbeauftragter des Rates der EKD. Damals war ich zu einer Buchvorstellung zum 40jährigen Bestehen der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) eingeladen und dürfte das von ihr herausgegebene Buch „Gewaltfrei streiten für einen gerechten Frieden“ der Öffentlichkeit vorstellen. Zehn Jahre begleite ich die AGDF bisher in ihrer Arbeit. Damals wie heute bin von dem unbedingten Willen am gerechten Frieden mitzuwirken begeistert.

Menschen aktiv in Gemeinschaft für den Frieden: Das zeichnet die Aktionsgemeinschaft aus. Unter ihrem Dach leisten 31 Organisationen Friedensarbeit im In- und Ausland. Darunter finden sich sowohl christliche als auch nicht-christlich geprägte Einrichtungen. Dies macht sie zu einer einmaligen Gemeinschaft, welche den wichtigen Zusammenhang von Frieden und Entwicklung betont.

Der AGDF liegt Friedensbildung am Herzen. Durch die Freiwilligendienste verankern die AGDF-Mitglieder das Friedensthema in der nächsten Generation. Nach dem Grundsatz „Wer den Frieden will, muss den Frieden vorbereiten“ nehmen sie junge Menschen mit auf den Weg des Friedens und der Gerechtigkeit.

Die AGDF tritt ein für den Vorrang der Gewaltfreiheit. Damit stärkt sie die notwendige pazifistische Stimme in unserer Kirche. Konkret wirkt sie mit an der weitweiten Arbeit des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) und setzt sich auf diese Weise für gewaltfreie Konfliktbearbeitung ein.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass die AGDF ein festes Dach für Viele bleibt und ihre Rolle in der evangelischen Friedensarbeit wahrnimmt. Die zahlreichen intensiven Verbindungen unter den Mitgliedern sollen erhalten und ausgebaut werden. Neben den Landeskirchen ist die AGDF eine entscheidende Säule der Friedensarbeit im Raum der EKD und muss dies auch weiterhin bleiben.

Das Dach der AGDF wurde in den letzten 50 Jahren ausgebaut und gefestigt. Ich bedanke mich herzlich bei allen Menschen in den Mitgliedsorganisationen, beim Vorstand, den Mitwirkenden in den Projekten sowie der Geschäftsführung der AGDF für ihre engagierte Arbeit und wünsche ihnen für die Zukunft Gottes Segen.

Renke Brahms

Ute Finckh-Krämer, Co-Vorsitzende der Plattform ZKB

Die AGDF ist für mich seit vielen Jahren das Gesicht der kirchlichen Friedensbewegung. Sie hat das Thema Frieden nicht nur auf den Evangelischen Kirchentagen, sondern mit viel Geduld und Engagement auch in der EKD insgesamt etabliert. Sie ist ein sehr effektiv arbeitender Dachverband und arbeitet gleichzeitig konstruktiv in den wichtigsten friedenspolitischen Netzwerken mit, die über den kirchlichen Raum hinausreichen. Sie engagiert sich für Gewaltfreiheit und konstruktive Konfliktaustragung sowohl im eigenen Land als auch international. Sie hat den Zivilen Friedensdienst mit erkämpft und gestaltet ihn als Trägerorganisation im Konsortium ZFD mit. Ich bin froh, dass es die AGDF gibt und wünsche ihr alles Gute für die nächsten 50 Jahre.

Ute Finckh-Krämer