10 Jahre Nagelkreuz in Sievershausen

Am 14. September 2014 brachte The very Reverend John Witcombe, Dean der Kathedrale von Coventry, das Nagelkreuz nach Sievershausen, als sichtbares Zeichen der Aufnahme des Antikriegshauses und der St. Martinskirchengemeinde in die weltweite Versöhnungsgemeinschaft des Nagelkreuzes von Coventry. Einmal mehr wurde das kleine Dorf an der Ostgrenze des hannoverschen Landes damit mehr als nur überregional sichtbar.

Christine Busch, die scheidende Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden sagt in ihrer Gratulation zum 10jährigen Bestehen des Nagelkreuzzentrums Sievershausen die hier entstandene „Verbindung von Ortskirche, Friedensorganisation und internationaler Gemeinschaft“ halte sie „für wegweisend“.

Dieser Jahrestag, das 10.Jubiläum des Nagelkreuzzentrums Sievershausen - noch immer das Einzige im großen Bereich der Ev.luth. Landeskirche Hannovers - ist für uns natürlich Anlass, die Vielfalt dieser Gemeinschaft zu feiern.

Wir beginnen um 14 Uhr mit einer Nagelkreuzandacht in der St. Martinskirche.
Anschließend gibt es, bei gutem Wetter vor dem Turm, sonst im Gemeindesaal, einen Empfang mit Kaffee und Kuchen, bei dem Gelegenheit zu Grußworten und Gesprächen sein wird. Wir freuen uns auf Besuch aus anderen Nagelkreuzzentren im Norden, besonders aus Braunschweig, wo die Domgemeinde im vergangenen Jahr zum zweiten niedersächsischen Nagelkreuzzentrum geworden ist. Um 17 Uhr beginnt dann im Antikriegshaus ein Podiumsgespräch über den Auftrag zu Vielfalt und Versöhnung der Religionen.

Nachdem wir am Antikriegstag 1. September und Jahrestag des Kriegsbeginns von 1939, die nationalistischen Ausbrüche in Thüringen und Sachsen erleben mussten, ist es wichtig, an den Ursprung der Versöhnungsgemeinschaft des Nagelkreuzes von Coventry zu erinnern:
Am 14. November 1940 brachte die deutsche Luftwaffe unter dem Decknamen „Mondscheinsonate“ den von ihr ersonnenen Terror gegen die Zivilbevölkerung über die mittelenglische Stadt.

Angesichts seiner zerstörten Kirche erteilte Domprobst Richard Howard, Oberhaupt der Kathedrale von Coventry mit seinem Ausruf „Father forgive“ allen Racheimpulsen eine Absage und legte in die Asche und die Trümmer gewissermaßen den Grundstein für den Gedanken der Versöhnung, von dem kein Land mehr profitiert hat als jenes, das Krieg, Vernichtung und Völkermord über den europäischen Kontinent gebracht hat.