Michael-Sattler-Friedenspreis 2025

Auszeichnung für gewaltfreies Christuszeugnis und Versöhnungsarbeit

Der Michael-Sattler-Friedenspreis wurde 2006 zum 50-jährigen Bestehen des Deutschen Mennonitischen Friedenskomitees (DMFK) erstmals vergeben. Er wird etwa alle drei Jahre vergeben an Personen oder Gruppen, deren Arbeit vorbildlich ist im Einsatz für gewaltfreies Christuszeugnis, für Versöhnung zwischen verfeindeten Menschen oder Gruppen sowie für herausfordernden Dialog zwischen Religionen und Weltanschauungen.

Benannt ist der Preis nach dem frühen Täufer Michael Sattler, der 1527 in Rottenburg am Neckar wegen seines gewaltfreien Friedenszeugnisses auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde. Die Verleihung findet in der Regel in Rottenburg, dem Hinrichtungsort Sattlers, statt. Im Jahr 2013 wurde der Preis erstmals im ehemaligen Benediktinerkloster St. Peter im Schwarzwald, dem Wirkungsort Michael Sattlers vor seiner Hinwendung zur reformatorischen Täuferbewegung, vergeben. Im Jubiläumsjahr „500 Jahre Täuferbewegung“ wird der Michael-Sattler-Friedenspreis an die Hilfsorganisation „Comet-Middle East“ (CME) verliehen. Das ökumenisch besetzte Preiskomitee hat diese Entscheidung getroffen. Die Feier zur Preisvergabe ist am 21.05.2025, um 19:30 Uhr in Rottenburg am Neckar geplant. Als Vertreterin von Comet wird Asmahan Simry aus Israel erwartet.

Seit fast 20 Jahren unterstützt CME ländliche palästinensische Gemeinden im Westjordanland in der Versorgung mit Strom, Wasser, Internet und Sicherheit. In der Arbeit von CME verbindet sich der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit mit ökologischen Anliegen und dem praktischen Zugang zu Grundgütern. Finanzielle Unterstützung kommt auch vom Auswärtigen Amt und anderen europäischen Partnern.

Ziel ist es, 2.000 palästinensische Haushalte in Area-C durch Solar- und Windanlagen oder Batterien mit Strom zu versorgen. In Area-C, etwa 60% des Westjordanlands, hat das israelische Militär vollständige Kontrolle über die zivile Infrastruktur. Fast alle Anträge von palästinensischer Seite zum Anschluss ans Strom- und Wassernetz werden abgelehnt. Eine Strategie der Vertreibung: Je schwieriger das Leben in Area-C, umso mehr Menschen verlassen ihre Heimat. Photovoltaikanlagen und notfalls Batterien treiben Kühlanlagen und Molkereimaschinen und ermöglichen rationellere Produktionsweisen in Milch- und Käseproduktion als die bisher durch fehlenden Stromanschluss erzwungene Handarbeit.

Die Arbeit von CME greift vor auf eine zukünftige israelisch-palästinensische Zivilgesellschaft und die friedliche Koexistenz beider Völker. Das CME-Team besteht aus Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit und Nationalität. Weitere Infos: www.comet-me.org

Im Herbst 2025 gibt es weitere Gelegenheiten, Projekte und Mitarbeiter:innen von CME kennenzulernen. Im September 2025 ist eine Rundreise mit Direktorin Asmahan Simry und Kommunikations­koordinatorin Tamar Cohen geplant. Sie sind bereit, in Kirchengemeinden, Synagogen, Moscheen und anderen Gruppen zu sprechen und über CME zu informieren. Weitere Informationen bei David Lapp-Jost: david [dot] lapp-jost [at] dmfk [dot] de (david[dot]lapp-jost[at]dmfk[dot]de).

Infos und der Link zum Stream der Preisvergabe dann auf www.michael-sattler-friedenspreis.de