Kirchentags-Resolution: Freiwilligendienste stärker anerkennen und wertschätzen - Resolution auf Antrag der AGDF in Nürnberg verabschiedet

Nürnberg, 10. Juni 2023/dj

In einer Resolution hat der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg Bundesregierung und den Deutschen Bundestag zu einer Anerkennung und Wertschätzung internationaler Freiwilligendienste als wichtigen Baustein der persönlichen Entwicklung in Zeiten multipler Krisen sowie ihres Mehrwerts für gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratieförderung aufgefordert. Den Antrag dazu hatte die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) auf dem Kirchentag eingebracht.

Konkret fordert die Resolution die Anpassung der Förderung pro Monat im Internationalen Jugendfreiwilligendienst von 350 auf 650 Euro sowie die Erhöhung in der Entsendung des weltwärts Programm um 230 Euro. Ebenso soll es einen bedarfsgerechten Ausbau internationaler Freiwilligendienste und einen Rechtsanspruch auf angemessene Förderung für ausgewählte Freiwillige geben. Und schließlich spricht sich der Kirchentag in dieser Resolution für die Sicherstellung der benötigten Mittel in der mittelfristigen Finanzplanung und adäquaten Aufwuchs der Mittel für 2024 und der Folgejahre aus.

Ein internationaler Freiwilligendienst bietet nach Ansicht der AGDF jungen Menschen einen einmaligen Erfahrungsraum. Er verfestige demokratische Werte und fördere ein weltoffenes Bewusstsein, Sozialkompetenz sowie die Bereitschaft, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. Eine positive Erfahrung insbesondere nach den multiplen Krisen der letzten Jahre stärke die Resilienz der jungen Menschen.

In den beiden Förderprogrammen weltwärts und Internationaler Jugendfreiwilligendienst leisten momentan knapp 5000 Freiwillige einen Dienst im Ausland sowie 650 im Inland. Die Zahl könnte nach Ansicht der AGDF viel höher sein, wenn sich die Rahmenbedingungen verbessern würden. Dringend benötigt werde eine Anpassung der Förderung pro Monat, um die zuletzt stark gestiegenen Kosten besser decken zu können.

Stattdessen ist nach Kenntnis der AGDF im Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2024 eine Kürzung von 10 Millionen Euro für die Jugendfreiwilligendienste vorgesehen. Bei sinkenden Mitteln im Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zeichnen sich auch dort Kürzungen im weltwärts Programm ab. Die Trägerorganisationen stehen finanziell stark unter Druck. Erste Träger steigen aus den Programmen aus, so die AGDF.

Anlage: Wortlaut der auf dem DEKT verabschiedeten Resolution

Kontakt: Jan Gildemeister, Tel.: 0228/24 999-13

Anhang: