ÖRK: Büchel ist eine Wunde auf Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friede

Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) hat das Engagement von Christinnen und Christen für eine atomwaffenfreie Welt gewürdigt und dabei den Kirchlichen Aktionstag in Büchel, der am 6. Juni zum dritten Mal in der Eifel hätte stattfinden sollte, als einen wichtigen Teil des von der ÖRK-Vollversammlung 2013 im koreanischen Busan ausgerufenen Pilgerwegs der Gerechtigkeit und des Friedens bezeichnet.

„Büchel ist eine der Wunden, die auf der Pilgerreise zu Gerechtigkeit und Frieden zu besuchen sind“, betont Professor Dr. Isabel Apawo Phiri, die stellvertretende ÖRK-Generalsekretärin, in einer Grußadresse an die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“, die den Kirchlichen Aktionstag seit 2018 organisiert. Sie verwies dabei darauf, dass für den ÖRK Atomwaffen nicht mit wahrem Frieden vereinbar sind und dass es keine Rechtfertigung für die Entwicklung von Atomwaffen und eine nukleare Abschreckung gebe.

In Büchel würden die Menschen direkt mit dem Vorhandensein von Atomwaffen auf europäischem Boden konfrontiert, die hier gelagert werden und jederzeit auch eingesetzt werden könnten, betont die ÖRK-Vertreterin. Bei dem Kirchlichen Aktionstag würden Christen gemeinsam Zeugnis geben, indem sie sich für Gerechtigkeit, Frieden und die Sorge um die Schöpfung einsetzen, sich ökumenisch versammeln und eine gemeinsame Spiritualität des Friedens im gemeinsamen Beten zum Ausdruck bringen. „All dies erklärt, warum sich der Ökumenische Rat der Kirchen eng mit den Teilnehmern des Kirchlichen Aktionstages in Büchel verbunden fühlt und alle ermutigt, weiterhin für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten“, so Isabel Apawo Phiri.

Für den 6. Juni war bereits der dritte kirchliche Aktionstag am Fliegerhorst in Büchel geplant. Aufgrund der Corona-Pandemie musste er nun abgesagt werden. Das Grußwort des ÖRK sollte während des Aktionstages am 6. Juni in Büchel verlesen werden.

2018, am ersten kirchlichen Aktionstag, hatten rund 500 Christinnen und Christen teilgenommen. Im Gottesdienst hatte damals der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms gepredigt. Ein Jahr später kamen zum zweiten kirchlichen Aktionstag gut 1100 Menschen in die Eifel. Die Predigt hielt an diesem Tag die frühere EKD-Ratsvorsitzende und ehemalige hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann. Beim diesjährigen kirchlichen Aktionstag sollte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus, in Büchel am Haupttor des Fliegerhorstes predigen.
Anstelle des Aktionstages in Büchel wird es einen virtuellen Aktionstag am 6. Juni im Internet geben, mit zahlreichen Beiträgen. Und für den 3. Juli 2021 ist bereits der 4. Kirchliche Aktionstag in Büchel vorgesehen.

Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ hatte sich im Dezember 2017 auf Initiative des badischen Forums Friedensethik gebildet. Ihr gehören derzeit Christinnen und Christen aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, dem Rheinland und Württemberg an, ebenso nehmen Mitglieder der katholischen Friedensbewegung Pax Christi an den Treffen teil.

Infos im Internet unter: www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com

Anlage: Grußwort des ÖRK zum 3. Kirchlichen Aktionstag in Büchel

Anhang: