Resolution der AGDF-Mitgliederversammlung 2015

Eine Politik der Friedenslogik entwickeln, Fluchtursachen überwinden und Flüchtende aufnehmen
Politik und Zivilgesellschaft in Europa sehen sich großen Herausforderungen gegenüber durch die wachsende Zahl an Menschen, die bei uns Zuflucht suchen. Beide sind gefordert und erscheinen überfordert.

Die Friedensarbeit der AGDF-Mitglieder hat zur Entstehung einer interkulturell sensiblen und gewaltfreien Kultur des  menschlichen Miteinanders beigetragen, die im derzeitigen zivilgesellschaftlichen Engagement für eine menschenwürdige Behandlung von Flüchtenden Früchte trägt. Im Ausland sind sie mit ihren lokalen Partnerorganisationen aktiv in der zivilen Gewaltprävention und in der Überwindung der Fluchtursachen.
Ein wesentlicher Grund für die aktuelle Fluchtbewegung ist eine verfehlte, vorrangig auf Militär und Gewalt setzende Politik. Mit  Mitteln des Krieges wurden bestehende Staaten zerstört, ohne dass neue rechtsstaatliche und zivile Ordnungen geschaffen wurden. Deutschland hat an dieser auf militärische Gewalt setzenden Politik mitgewirkt, insbesondere durch den Einsatz der  Bundeswehr und großzügige Rüstungsexporte. Alle 14 Minuten wird weltweit ein Mensch durch den Einsatz einer in  Deutschland oder im Ausland mit deutscher Lizenz produzierten Waffe getötet.
Die AGDF fordert deshalb eine Politik, die sich von der Vorrangstellung von Militär, Waffen und Gewalt löst und statt einer  destruktiven Kriegslogik einer zukunftsweisenden Friedenslogik folgt. Hierzu gehören:
- ein vollständiger Stopp der von Deutschland genehmigten und ausgehenden Rüstungsexporte,
- Einsatz, Ausbau und Weiterentwicklung der bewährten Instrumente der internationalen Krisenprävention und Konflikttransformation,
- sichere Wege nach Europa, faire Asylverfahren und eine menschenwürdige Behandlung von derer, die bei uns Zuflucht suchen.
Freiburg, den 26. September 2015

Anhang: