Evangelische Friedenspolitik

Vor welcher Herausforderung stehen wir?

Krieg ist alltägliche Realität für Millionen von Menschen. Über 30 bewaffnete Konflikte und Kriege im Jahr bedrohen sie in ihrer Existenz und hindern sie an einem menschenwürdigen Leben. Krieg und Gewalt bilden einen Teufelskreis mit den anderen Bedrohungen unter denen die Menschheit leidet: Armut, globale Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung und Verschwendung von Rohstoffen. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen.

Wir befinden uns in einer politischen Situation, in der die Friedensbewegung international vor enormen Herausforderungen steht: Es geht nicht nur darum, der militärischen Neuaufteilung der wirtschaftlichen und strategischen Einflusssphären und der Rehabilitation des Krieges als alltäglichem "Ordnungsmittel" zu widerstehen, sondern es kommt auch darauf an, die Alternativen zu einer militärisch dominierten Außenpolitik zu stärken und durchzusetzen. Es bedarf nicht weniger als eines Politikwechsels (u.a.) in Deutschland und der Europäischen Union.

Was sind die Grundsätze eines friedenspolitischen Handelns?

Als verbindliche Grundsätze unseres gemeinsamen Handelns treten wir dafür ein, dass

  • Krieg als Mittel der Politik geächtet wird
  • das Völkerrecht als einziges legitimes Instrument zur Regelung zwischenstaatlicher Konflikte gestärkt und weiterentwickelt wird
  • kriegerische Gewalt als Mittel der Politik ersetzt wird durch Methoden der Krisenprävention und der zivilen Konflikttransformation
  • umfassend abgerüstet wird
  • Kriegsursachen und -folgen, wie Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung energisch bekämpft werden
  • Menschenrechte und Demokratie weltweit mit gewaltfreien Mitteln erkämpft und verteidigt werden.

Wie engagiert sich die AGDF?

Die AGDF engagiert sich seit ihres Bestehens friedenspolitisch; sie hat die erste große Friedensdemonstration am 10. Oktober 1981 in Bonn mit organisiert und ist seitdem Träger einer Vielzahl von Großdemonstrationen gewesen. 2002/3 war sie war Initiator der Kooperation für den Frieden, einem entwicklungsoffener Arbeitszusammenhang von über 40 Organisationen, Netzwerken und Initiativen. Die friedenspolitischen Richtlinien der Kooperation, die 2003 als Gegenkonzept zu den verteidigungspolitischen Richtlinien des Bundesverteidigungsministers veröffentlicht wurden, beschreiben die Anforderungen an eine Friedenspolitik und Perspektiven für die friedenspolitische Arbeit. Die AGDF unterstützt die Kampagnen und politischen Stellungnahmen der Kooperation für den Frieden und veröffentlicht bei Bedarf darüber hinaus eigene friedenspolitische Stellungnahmen und Papiere. Die AGDF ist eine Trägerorganisation der „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel".

Anhang: 

Wie äußert sich die ev. Kirche in der Friedensfrage?

Die Friedensbeauftragte Renke Brahms  repräsentiert die Friedensarbeit im Raum der EKD und äußert sich zu Friedensfragen in der Öffentlichkeit. Sein Bezugspunkt ist dabei die EKD-Friedensdenkschrift  "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen" (2007). Ergänzend und eigenständig positionieren sich die Mitglieder der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der Ev. Kirche in Deutschland (EKD) - auch die AGDF.